Seit Anfang Monat sind Evan, Lavinia und Elia für 2 Wochen bei uns zu Besuch. Sie sind als UM (unbegleitete Minors) von Zürich nach Berlin geflogen, wo wir sie abgeholt haben.
Wir fahren von Oranienburg in kleinen, kindergerechten Etappen durch die Havel-Seen der Meklenburger Seenplatte. Das riesige Gebiet ist etwas 250 km lang und hat noch verschiedene Verzweigungen.
Schwimmen und sünnele, mit dem Schlauchboot umherrudern, spielen und streiten... das ganze Repertoire von 10-jährigen wird gelebt. Wir sind mit dabei!
Bilder sagen mehr als Worte, sprich Zeilen...
Die Landschaft ist abwechslungsreich und sehr in den «Pampas». Im Gegensatz zu Holland, sind wir hier wirklich draussen in der Natur. Es gibt nur wenige Städte und Dörfer. Häfen und Anlegestellen sind oft in freier Natur angelegt und im besten Fall hat es noch ein Restaurant.
Überall um Waren haben wir Plakate gesehen, die ankündigen, dass die Kanzlerin am Freitag, 16. August kommen wird. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir besuchten die Wahlkampfveranstaltung der CDU. Um 16:00 begann das Vorprogramm mit der Deutschen Rock-Ikone Petra Zieger mit Band. Dazwischen haben die lokalen Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg und der Stadtpräsident von Waren für sich die Wahl-Werbetrommeln gerührt.
Am 22. September ist grosser Wahltag in Deutschland. Darum ist auch die Kanzlerin unterwegs: um 16:50 fliegt der Hubschrauber an und eine viertel Stunde später geht sie durch die Menge, begleitet von den 5 nervösen Bodyguards, die ihre Sicherheit gewährleisten sollen. Es sind auch Bus weise Polizisten angereist, die hier für Ruhe und Ordnung zu sorgen haben. Doch Frau Merkel wirkt ganz entspannt und geniesst offensichtlich den Kontakt zu ihren Bürgern. Sie hat ein Heimspiel, denn sie ist in Templin aufgewachsen, ein Städtchen etwa 70 km von hier entfernt. Ihr Auftritt ist entgegen ihren Fernsehauftritten sehr persönlich und ihr Engagement haben wir als sehr authentisch wahrgenommen.
Die Mecklenburger Seenplatte mit den vielen Seen, ist ein riesiges Gebiet, dass erst seit dem Fall der Mauer zugänglich ist. Davor war es DDR Gebiet und wurde, mit ein paar wenigen Ausnahmen, touristisch fast nicht genutzt. Häfen gab es nur ganz wenige. Sie wurden alle erst in den letzten Jahren, meist mit Geld der alten Westdeutschen Bundesländer und der EU erstellt.
Der Tourismus hat sich stark entwickelt. Viele Deutsche aus den südlicheren Bundesländern kommen hier in die Ferien. Sie kommen mit ihrem Wohnmobil oder sie mieten ein Boot. Davon gibt es alle Kategorien: vom Kanu bis zum 15 m Stahlschiff. Zum Leidwesen der Kursschiffe aber auch für uns, braucht es keine Prüfung für diese Boote. Entsprechend ungeübt und mit fehlenden Kenntnissen, verursachen sie immer wieder gefährliche Situationen. Glücklicherweise haben wir bis jetzt nur zwei «near misses» erlebt und sind dabei schadlos davongekommen.
Jetzt in der Hochsaison sind diese Häfen gut belegt aber wir finden immer einen Platz, auch mit unserem grossen Schiff.
Am Sonntag, 18. August bekamen wir ein SMS von Urs Ramel, dass unsere gemeinsamen Bekannten Monika und Fridolin Gallati mit ihrem Wasserflugzeug in Rechlin, d.h. ca. 5 km von uns entfernt auf dem Flugplatz seien. Wir kontaktieren sie und machen spontan auf einen Apéro auf unserem Schiff ab. Aus dem Apéro wurde ein einmaliges, hervorragendes Nachtessen im Restaurant Mühle Bolter in Boek bei Rechlin.
Vom Donnerstagabend, 22. bis am Montag 26. Sind Regula und Walti Bruni bei uns zu Gast. Unsere Freundschaft begann als Nachbarschaft vor 25 Jahren in Stallikon. Wir haben uns sehr gefreut über ihren Besuch und genossen ein paar wunderschöne Tage. Bei strahlendem Wetter navigierten wir auf den Müritz-Seen von Waren nach Rechlin, Buchholz, Röbel und zurück nach Waren.
Am Dienstag, 27. legen wir ab und fahren über die Seen weiter nordwestwärts. Wir erwarten Sohn Fabian mit Freundin Marina am Donnerstagabend in Parchim. Die Strecke dorthin ist 76 km lang. Das sind 3 ideale Etappen im gemütlichen Tempo. Der Kanal ist sehr unterschiedlich: manchmal bewaldet, weiter über Felder und dann plötzlich eng und verkrautet mit Seegras und viel Schilf. Die Maximalgeschwindigkeit ist auf 6 km/h limitiert. Da ist zügiges Fahren schlicht unmöglich. Die Zeitschätzung stimmt und wir kommen mit guter Reserve am Donnerstagnachmittag an.
Am Abend schiffen dann Sohn Fabian mit Freundin Marina ein. Den Freitag verbringen wir mit Einkaufen und Entdecken in Parchim. In einer etwas zu langen und anstrengenden Etappe fahren wir am Samstag von Parchim nach Plate. Erneut steuern wir auf der teils sehr engen Müritz-Elde-Wasserstrasse und dem Störkanal, die eher die Eigenschaften eines Waldwegs haben.