Bis am 3. September sind wir, wie erwähnt mit Sohn Fabian und Freundin Marina unterwegs und fahren zusammen bis nach Schwerin.
Von Plate bleibt dann noch ein kurzes Stück von ca. 2 Stunden bis wir wieder über offenes Wasser, den Schwerinsee, nach Schwerin kommen. Wir können am grossen Steg des Segler Vereins festmachen. Den Rest des Tages verbringen wir in der Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Neben dem Schloss bietet die Stadt viele Sehenswürdigkeiten und hat eine ausgesprochen gepflegte Altstadt. Der Schwerinsee ist 21 km lang und neben Schwerin gibt es noch eine kleine Stadt Bad Kleinen am anderen Ende. Ansonsten ist das Gewässer fast unbebaut. Das ganze Gebiet ist ein Europäisches Vogelschutzgebiet.
Schade, dass die beiden nach 4 Tagen am Dienstag schon wieder abreisen mussten.
Am Freitag, 6. September reisten Thesi und Martin Eberhard von Harlingen (NL) an. Wir kennen sie durch den Schweiz. Schleusenschiffer Klub, wo wir sie letzten März kennenlernten. Sie haben fast zur gleichen Zeit wie wir eine Luxemotor wie die «Fenna» gekauft und haben diese während der letzten Monate intensiv erneuert und umgebaut. Dabei haben sie tatkräftig mitgearbeitet und sind daher fast nicht zum Fahren gekommen. Sie haben ausschliesslich auf der Werft gelebt. Nun ist ihre «Veranderen» in neuem Glanz und so nehmen sie unsere Einladung gerne an, eine Woche zu uns zu kommen, Ferien zu machen und mit uns von Schwerin nach Mirow zu fahren.
Die Strecke von Schwerin, ganz im Norden nach Mirow ist 155 km und hat 8 Schleusen. Nur 4 Brücken müssen geöffnet werden. Alle anderen sind über 4.20 m hoch und damit für uns ohne Probleme passierbar. Wir fahren diese Strecke gemütlich in 7 Tagen.
Martin möchte möglichst viele Erfahrungen sammeln und so fährt er die ganze Strecke. Jeden Tag bekommt er die Eigenheiten der «Fenna» besser kennen. Jedes dieser Schiffe hat ganz eigene Fahreigenschaften, die man kennenlernen muss. Das Ruderblatt ist unterschiedlich gross und der Einschlag ist mehr oder weniger gross. Damit ist die Steuereigenschaft ganz unterschiedlich. Je nach Propeller sind die Anfahrt- und Bremsverhalten ganz anders. Selbst das Drehmoment des Propellers spielt eine Rolle, vor allem zum Rückwärtsfahren. Alle diese Eigenheiten können wir nur in der Praxis lernen. Es gibt keine Fahrschule dafür.
In Mirow angekommen, holt unser Besuch Thesi und Martin ihr Fahrzeug , das sie in Schwerin gelassen haben und steuert es ebenfalls nach Mirow, damit wir zusammen nach Harlingen in den Niederlanden fahren können. Die «Fenna» bleibt hier für die nächsten 10 Tage.
Am Sonntag, 15. September sind wir 600 km unterwegs westlich nach Friesland, wo ihr Schiff, die «Veranderen», auf der Werft steht. Wir freuen uns, mit ihnen jetzt auf ihrem Schiff mitfahren zu dürfen. Wir versuchen, die Unterschiede der beiden Schiffe zu erfassen und unsere Art der Steuerung entsprechend anzupassen. Die «Veranderen» ist 25 m lang, 80 Tonnen schwer und reagiert mit der Steuerung ganz anders als die «Fenna». Gar nicht so einfach für uns vom einen Schiff aufs andere umzustellen. Am ersten Fahrtag geht’s bis Leeuwarden in den Yachthafen im Osten. Dort machen wir am nächsten Tag 2 Stunden Manövertraining, um uns mit allen Eigenheiten vertraut zu machen. Anschliessend machen wir uns auf den Weg Richtung Süden. Wir fahren in Tages-Etappen nach Joure, Ossenzijl, Zwartsluis, dann auf der fliessenden Ijssel nach Hattem, danach über die Randmeere nach Elburg und schliesslich Huizen. Thesi und Martin können dort unseren vorreservierten Winterplatz übernehmen, den wir im Frühling vorsorglich angefragt haben.
Am 24. September fahren wir mit unserem Auto, das den ganzen Sommer hier gestanden hat, nach Deutschland zurück. Wir nehmen Thesi und Martin bis Harlingen mit, wo sie wiederum ihr Auto abholen und damit nach Huizen zurückfahren.
Am Samstag, 28. September kommen spontan Esthi und Ueli Leutert für ein kurzes Wochenende auf Besuch. Unsere langjährige Freundschaft entstand aus dem damaligen Hausverkauf 1995 in Bonstetten. Normalerweise steuert Ueli 50 Tonnen und mehr durch die Luft. Aber auch auf dem Wasser ist er ein wahrer Meister der Steuerkünste! Wir fuhren zusammen von Mirow nach Rheinsberg, eine Tagesetappe von 27 km und 3 Schleusen. Schade, dass sie am Montag schon wieder weiter mussten. Es war sehr gemütlich mit ihnen.