Von Kiel rund um die Insel Fyn (Fünen) bis Nyborg in Dänemark
Wir bleiben ein paar Tage in der Seglerstadt Kiel. Die Kieler Woche, ein jährlicher Grossanlass ist gerade letzte Woche über die Bühne. Wir erleben eine pulsierende Stadt mit vielen Sportler, die nicht nur segeln. Auch früh morgens, wenn wir normalerweise mit den Hunden alleine unterwegs sind, treffen wir schon joggende und walkende Menschen an.
Franziska und Kandid mit ihrer «Symphonie» sind immer noch mit dabei und wir kommen gut zurecht. Jeder hat sein Schiff, jeder gewährt Freiräume ohne den Anspruch zu haben, alles gemeinsam erleben zu müssen oder stundenlang zusammen zu sitzen. Das einzige Thema, das ausgiebig besprochen wird, sind die nautischen Themen und vor allem die Navigation in diesem Revier.
Nach diesen Tagen in der Stadt legen wir ab und steuern weiter nordwärts. Mit einem Zwischenstopp in Damp, wo der Hafen Teil einer grossen, lauten Feriensiedlung ist, fahren wir in die Schlei. Dieses Gewässer ist ein Ostseefjord, der rund 40 km westwärts ins Landesinnere führt und sich am Ende die Stadt Schleswig befindet. Je nach Wind auf dem Meer entsteht in diesem grossen Seen-und Flussgewässer eine Strömung vom oder zum Meer.
Schleswig ist eine der schönsten Städte, die wir in den letzten Jahren gesehen haben. Eine riesige Parkanlage mit liebevoller, kreativer Bepflanzung erstreckt sich dem Ufer der Schlei nach. Der St. Petri Dom ist ein imposantes, historisches Bauwerk mit einer Orgel, die im ganzen Land bekannt sein soll. Wir besuchen ein Konzert, das uns von der Akustik beeindruckt.
In Schleswig verabschieden wir uns von Franziska und Kandid Hofstetter und legen ab mit dem Ziel, über Maasholm, Schleimünde nach Sønderborg zu fahren. Wir verlassen Deutschland und hissen die Dänische Gastflagge an unserem Mast.
Sønderborg ist unsere erste Station in Dänemark. Direkt bei Schloss können wir im Stadthafen anlegen. Etwas unbeholfen versuchen wir uns zu orientieren. Es gibt eine neue Währung, Dänische Kronen, die wir zuerst vom Geldautomat herauslassen müssen. Die Datenverbindung müssen wir neu mit einer Dänischen SIM Karte organisieren. Wir verstehen die Sprache nicht und haben uns vor allem mit Englisch zu verständigen. Der Einkauf wird zum Rätselraten: Milch, Salat, Rindfleisch, was heisst das alles? Auf den Verpackungen steht...
Wir erleben die Menschen etwas zurückhaltender aber sie sind alle sehr hilfsbereit und freundlich, wenn man sie angeht und nach etwas fragt.
Nach 2 Tagen in Sønderborg legen wir ab und steuern in kleinen Tagesetappen durch den Als Sund und Fjord, eine engere Wasserverbindung, nach Aabenraa, Sønderballe und dann den Kleinen Belt nördlich nach Middelfart und Bogense. Das Städchen liegt ganz im Norden der Insel Fünen. Wir werden immer wieder zu Unterbrüchen gezwungen, da der Wind sehr stark ist und wir bei stürmischem Wetter nicht fahren wollen. Der Komfort leidet zu sehr und unser Schiff ist auch nicht gebaut, um bei rauer See zu fahren. Bei 1½ Meter hohen Wellen ist die Grenze erreicht.
Seefahrer die dieses Revier kennen, sind sich einig, dass es während dieser Sommermonate schon lange nicht mehr so viel Wind gegeben hat und sehr aussergewöhnlich ist.
Die Landschaft abwechslungsreich und ausgesprochen hübsch. Die Ufer sind deutlich weniger bebaut und der Wald reicht bis ans Wasser. Drei Mal haben wir Schweinswale gesehen. Die kleineren Artgenossen der Delphine sind hier heimisch.
Unsere Umrundung der Insel Fyn (Fünen) setzen wir fort und legen wieder einmal in der Frühe, um 6:00 in Bogense ab. Meistens ist der Wind in den Morgenstunden deutlich schwächer und so haben wir eine ganz ruhige Fahrt nach Kerteminde.
Hinter uns macht ein sehr elegantes, schnittiges Segelschiff fest. Mit seinen 22 m länge und einem 28 m hohen Mast eine sportliche Erscheinung. Es ergibt sich ein sehr spontaner Kontakt mit sehr herzlichen Menschen: wir lernen Tatjana und Thormod aus Hamburg kennen. Bei Kaffee und Kuchen spinnen wir nicht nur Seemannsgarn, sondern unterhalten uns als würden wir uns seit Jahren kennen. Am nächsten Tag sehen wir uns noch einmal und können ihr Schiff besichtigen. Thormod hat es selbst gezeichnet und mit besten Materialien bauen lassen. Da schlägt jedes Seglerherz höher...
Als wir bei ihnen waren, kam der Hundezüchter, von dem sie vor 4 Jahren ihre Labradorhündin übernommen haben, mit einem Wurf neuer Welpen zu Besuch. Klar, dass die Bekannten von Tatjana und Thormod, die ebenfalls hier im Hafen waren, dazukamen. Es wurde eine unverkrampfte sympathische Runde.
Solche Begegnungen sind eine grosse Bereicherung und wir sind sicher, dass wir die beiden bestimmt wiedersehen werden!
Nach einem stürmischen Wochenende, steuern wir unsere «Fenna» in der letzten Woche des Juli dem Ostufer der Insel Fyn (Fünen) entlang nach Nyborg. Hier bleiben wir ein paar Tage und erledigen wieder einmal Haushalt- Büro und kleine Unterhaltsarbeiten. Diesen Monat sind wir viel gefahren und haben viel gesehen. Ein paar Tage Pause tut uns allen gut und die Hunde geniessen die langen Spaziergänge und das Schwimmen im Meer.