Wir richten unsere «Fenna» wieder ein. Dazu gehört auch das Einkaufen von Lebensmitteln und Getränken. Am zweiten Tag kommt der Mechaniker, der die Wartung des Motors und des Stromgenerators vornimmt. Der Taucher Stephan Thomsen untersucht und reinigt unser Unterwasser, Propeller und Ruder von Muscheln.
Am 4. Mai fahren wir los. Das Wetter hat sich deutlich gebessert und wir fahren bei Sonnenschein und mässigem Wind nach Høruphav, auf der Dänischen Seite der Flensburger Förde. Danach geht es weiter nach Søby auf der Insel Ærø.
Die dritte Etappe steuern wir nach Lohals auf Langeland und von dort weiter ostwärts. Nachdem wir den Grossen Belt durchquert haben kam im Smalands Fahrwasser plötzlich Wind auf und die Wellen wurden innert 1 Stunde bis 1m hoch, schnell und kurz. Wir hatten noch 3 Stunden bis Vejro vor uns und unser Kurs war so, dass wir die Wellen fast seitlich hatten. D.h. die «Fenna» rollte so, dass wieder einmal alles, was wir nicht gesichert hatten auf dem Boden landete.
Es war äusserst ungemütlich und der Komfort verschwand innert kurzer Zeit. Wir entschieden uns, eine Alternative anzusteuern, damit wir den Wind und die Wellen auf den Bug hatten. Wir steuerten Karrebæksminde an und schalteten eine Ruhepause von 2 Tagen ein, da der Wind immer noch mit 4-5 Bf blies und die Wellen 0.7m hoch waren. Das Wetter macht nicht immer, was der beste Wetterbericht prognostiziert...
Mit dieser Erfahrung haben wir heute, am 13. Mai entschieden, die Reise nach Schweden auf der Ostküste Dänemarks zu versuchen. Es gibt viele offene Strecken, wo für unser Schiff Wind und Wellen in den Grenzbereich kommen können. Da respektieren wir die Launen der Natur, unsere Grenzen und die unserer «Fenna».
Wir fahren von Karrebæksminde wieder gegen Westen zurück und legen in Nyborg an. Es ist Pfingstsamstag und im Hafen findet der Pfingstmarkt statt. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und geniesst bei strahlendem Wetter die Openairveranstaltung. Auch die dänische Seerettung ist anwesend und gibt Gelegenheit ihr Schiff zu besichtigen. Anders als in Deutschland gehören sie zum Militär, sind aber alles freiwillige, unbezahlte Besatzungsmitglieder. Sie erledigen alle Behördenaufgaben auf dem Wasser: Seerettung, Polizei, Zoll, Militär und Fischereiaufsicht.
Nach ein paar sonnigen aber windigen Tagen fahren wir in 2 Tagen nach Gelting in der Flensburger Förde zurück. Wir entscheiden uns, bei dieser unstabilen Wetterlage, bei der wir immer wieder mit Wind konfrontiert werden, die Gelegenheit zu nutzen, um Schweden und vor allem den Götakanal mit dem Reisemobil zu entdecken.
Die Fenna ist in Gelting in guten Händen der Hafenmeister und damit können wir Richtung Frederikshavn auf Jütland losfahren. Dort setzen wir mit einer Stena-Line Fähre nach Göteborg über. Diese Strecke dauert 3 1/2 Stunden. Für die Hunde gibt es eine spezielle Dogs-Lounge, die pflichtmässiger Aufenthaltsraum für Hunde ist.