Mittwoch, 4. Juli
Hier in Grisslehamn sind wir seit ein paar Tagen und machen ein bisschen Pause, da uns der Wind die Freude am Fahren etwas nimmt.
Am Samstag sind wir mit der Fähre nach Eckerö in Åland gefahren und mit dem Bus nach Mariehamn gefahren. Wir haben das Städtchen erkundet und fein gegessen. Dieses Schiff dient vor allem dazu, auf hoher See zollfrei Alkohol und Zigaretten zu kaufen. 90% der Passagiere fahren gleich wieder zurück und laden die erstandene Ware auf ihren mitgebrachten Sackrollis.
Donnerstag, 5. Juli
Wir bleiben fast eine Woche in Grisslehamn, da es zwar schönes Wetter ist, aber immer noch viel Wind hat, so dass der Komfort auf unsererem Flachbodenschiff mit den Wellen schnell abnimmt.
Endlich, heute schläft der Wind ein. Der Hochdruck nimmt so zu, dass der unberechenbare Wind aufhört und es wunderbar ruhig ist zu fahren. Wir steuern nach Norrtälje zurück. "Unser Platz", den wir die letzten Male belegt haben, ist durch die Armee besetzt. Da es keine weitere Möglichkeit gibt, fragen wir die Besatzung, ob sie ihre beiden Schiffe so nach vorne verholen können, dass wir hinter ihnen festmachen können. Der Kapitän hat unser Anliegen sofort aufgenommen und wir konnten rückwärts hinter ihnen anlegen.
Montag, 9. Juli
Der Wetter bleibt schön und ruhig und so entscheiden wir, die äussersten Inseln zu besuchen. Nach 5 1/2 Stunden sind wir in Rödlöga, eine kleine Inselgruppe. Wir entdecken, dass je weiter wir vom Festland sind, desto kahler werden die Inseln. Diese Landschaft ist für uns einmalig.
Der Verkehr an Booten ist auch in der Hochsaison ist sehr gering und wir sind auch über Nacht nur mit wenigen Booten in Sichtweite festgebunden.
Wir versuchen ohne Hafen oder Steg über einem Felsen an Land zu kommen. Ganz vorsichtig fahren wir Richtung Ufer. Der Tiefenmesser ist wichtigstes Hilfsmittel. Wir stellen fest, dass die Seekarten sehr genau sind. Daraus können wir ablesen, wo es steile und seichte Uferzonen hat. Ein Felsbrocken, der senkrecht aus dem Wasser ragt, hat meist auch genug Tiefe für uns. So suchen wir grosse Brocken, die wir mittschiffs mit Fender schützen und legen am Bug und am Heck je ein Tau zur Stabilisierung. Damit können wir fast überall an Land und übernachten, vorausgesetzt die Stelle ist gut geschützt...
Donnerstag, 10. Juli
Wir fahren weiter zur Inselgruppe Stora Nassa. Die Landschaft beeindruckt uns unglaublich. Diese Inselgärten kann man nicht beschreiben, man muss sie sehen und erleben! Auch Fotos geben nur einen Teil des Erlebnis wieder. Jetzt verstehen wir, warum uns alle Schweden immer empfohlen haben, diese äusseren Inseln unbedingt zu besuchen.
Am Mittwoch, 11. Juli kommen wir in Sandhamn an. Diese vielgenannte Insel liegt ebenfalls weit aussen. Sie gilt als Segelzentrum und jedes Jahr finden unzählige Regatten und Schulungen statt. Sie ist auch ein touristisches Ziel, das von Tausenden besucht wird. Wir werden nach ein paar Tagen völliger Ruhe in der Natur von diesem Rummel total überrumpelt. Wir entscheiden, möglichst bald wieder in die "Wildnis" zu fliehen.
Wir verschwinden südwärts auf das Inselchen Fårholmen wieder an einen Felsen. Wir spüren ein leichtes Suchverhalten...
Freitag, 19. Juli
In den letzten Tagen sind wir über Nynäshamn, Torö und Södertälje nach Sigtuna an den Mälaren-Seen gefahren. Von dort fährt ein Bus direkt zum Flughafen Stockholm-Arlanda. Wo wir Tochter Nadja abholen werden.
Eine Woche lang war Tochter Nadja mit uns unterwegs. Wir machten eine Rundfahrt auf den Mälaren-Seen: